Gerade erst hat man eine schöne Farbe auf die Fingernägel aufgetragen, möchte den Nagellack in die Kosmetiktasche zurücklegen und zack – schon hat man einen kleinen Patzer in den Nägeln. Wer sich regelmäßig die Fingernägel lackiert, weiß sicher, dass die Zeit, bis der Nagellack trocknet, gefühlte Stunden dauert. Um die lästige Warterei zu umgehen, kann Nagelfolie bei der Maniküre eine zeitsparende Alternative sein. Doch das ist nicht der einzige Grund, der Transferfolie für Nägel, insbesondere Nailart-Anfänger attraktiv macht. Welche weiteren Vorteile Nagel Transferfolie bietet und wie man sie verwendet, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was ist Nagel Transferfolie?
Bei Nagel Transferfolie handelt es sich um dünne, selbstklebende Folien, die anstelle von Nagellack verwendet werden können. Sie sind mit auffälligen Mustern oder einfarbig erhältlich. Im Regelfall ist Nagelfolie als langer Folienstreifen verpackt, um sie an die verschiedenen Fuß- und Zehennagelformen anzupassen. Transferfolie kann sowohl auf Natur- als auch auf Kunstnägeln angewendet werden.
Welche Vorteile hat Transferfolie?
- Transferfolien sind im Auftrag schneller und einfacher als UV-Nagellack. Beim Nagellack müssen Sie ein ruhiges und geübtes Händchen bewahren, damit nichts daneben geht.
- Damit Nagellack ausreichend deckt, müssen außerdem meist mehrere Schichten aufgetragen werden. Das benötigt zusätzlich Zeit.
- Zudem hat Nagellack eine längere Trockenzeit als Nagelfolien.
- Nagelfolien halten im Vergleich zu Nagellack länger auf den Nägeln. Während Nagellack oft schon nach wenigen Tagen absplittert, können Nagelfolien bis zu zwei Wochen halten.
- Nagelgele halten zwar noch länger als Nagelfolien, versiegeln jedoch auch. Durch die Gelschicht kommt kein Sauerstoff an die Nägel. Dadurch werden sie weicher und dünner. Wer hier empfindlich ist, greift zu Nagelfolien. Sie lassen den Nagel genau wie Nagellack atmen.
- Zum Anbringen von Transferfolie brauchen Sie zudem wenig Nagel-Equipment. Sie benötigen für diese Nailart lediglich Folienkleber oder -gel und einen Überlack.
Wie funktioniert Nagelfolie?
Um ein besonders schönes Finish zu erzielen, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und folgende Anleitung befolgen:
1. Vorbereiten des Nagels
Zunächst müssen die Fingernägel gut vorbereitet werden:
- Sie beginnen damit, die überschüssige Nagelhaut mit einem Hufstäbchen sanft zurückzuschieben. Andernfalls kann sich Luft oder Feuchtigkeit unter die Folie schieben. Erst wenn der Fingernagel komplett frei liegt, können die Nagelfolien fest auf dem Nagelbett kleben und lange halten.
- Anschließend können Sie Ihre Nägel in die gewünschte Form feilen.
- Zuletzt reinigen Sie Ihre Fingernägel mit einem Nagellackentferner. Dabei werden Schmutz- und Fettrückstände entfernt.
- Nachdem Sie Ihre Nägel gereinigt haben, können Sie bei Bedarf Primer auf die Nägel auftragen. Ein Primer ist zwar optional, dennoch ist es empfehlenswert, ihn zu verwenden. Damit können Sie Ihre Naturnägel schützen und je nach Lack sogar pflegen. Insbesondere bei empfindlichen oder stark geschädigten Naturnägeln ist eine Pflege- und Schutzschicht ratsam. Außerdem erleichtert ein Unterlack auch das Entfernen der Folie.
- Wollen Sie die Transferfolie auf Gelnägel auftragen, sollten Sie nun das Aufbau-Gel auf Ihre Fingernägel auftragen und unter einer UV-Lampe aushärten lassen. Die Schwitzschicht, die dabei entsteht, dürfen Sie nicht entfernen oder beschädigen, da die Folie sonst nicht richtig hält.
2. Transferfolie vorbereiten
Da die Transferfolie als langer Streifen daherkommt, muss sie vor der Anwendung grob zurechtgeschnitten werden. Schneiden Sie daher, vor dem Auftrag des Klebers oder Gels, die Folie zurecht.
3. Nagelfolienkleber oder -gel auftragen
Tragen Sie nun eine dünne Schicht des weißen Nagelfolienklebers auf. Dann müssen Sie wenige Minuten warten, bis der Kleber transparent geworden ist. Alternativ zum Folienkleber können Sie auch Foliengel verwenden. Bei der Verwendung eines Foliengels lassen Sie den Folienkleber weg und verwenden stattdessen ausschließlich Foliengel.
4. Transferfolie auflegen
Legen Sie anschließend die Folie auf den Nagel. Die glänzende Seite muss dabei nach oben zeigen. Beginnen Sie, die Folie von der Mitte des Nagels aus anzudrücken und arbeiten Sie sich nach außen vor. Drücken Sie die Nagelfolie fest an und warten für etwa 10 Sekunden.
5. Nagelfolie abziehen
Nachdem Sie die Folien lange genug auf den Nagel gedrückt haben, ziehen Sie sie ruckartig ab.
6. Versiegeln
Schließlich versiegeln Sie das Ergebnis mit einem Überlack. Das schützt die Nagelfolie und sorgt für ein glänzendes Ergebnis.
Tipps für die Verwendung von Transferfolie
- Um die Nagelfolie möglichst gleichmäßig anzudrücken, können Sie ein Hufstäbchen, das eigentlich zum Zurückschieben der Nagelhaut verwendet wird, benutzen.
- Nagelfolie kann auch dazu verwendet werden, partielle Nailart-Designs zu zaubern. Bringen Sie nur kleine Teile davon auf Ihrem Nagel an, können dadurch besonders individuelle Designs entstehen.
So entfernen Sie Transferfolie
Das Entfernen der Folie ist etwas schwieriger als das Anbringen. Sie sollten die Folie nicht einfach abziehen. Im schlimmsten Fall können Sie dabei obere Schichten der Nagelhaut mitreißen und Ihre Naturnägel schädigen. Transferfolie wird, genau wie Nagellack, im Regelfall mit einem Nagellackentferner entfernt. Sollte Nagellackentferner alleine nichts bewirken, können Sie versuchen, mit Hilfe eines Peel-Off-Base-Coats zu arbeiten.
Weitere mögliche Hilfsmittel sind Rosenholzstäbchen oder Zahnseidesticks. Damit schieben Sie die Folie ganz vorsichtig vom Nagelbett aus in Richtung Nagelspitze. Falls Sie dabei zu einem Zahnseidestick greifen, sollten sie nicht das Stäbchen zum Zurückschieben verwenden, sondern die Zahnseide.