« Nachhaltigkeit und pflegender Schutz garantiert? »
Unser Leben wird bewusster und wir legen mehr Augenmerk auf gesunde Produkte. Neben den Lebensmitteln liegt der Fokus vermehrt auf Pflegeprodukten, die dem Körper nicht schaden und ihm Gutes tun. In den letzten Jahren wurden Stimmen laut, dass acetonfreier Entferner das A und O in der Nagelpflege darstellt. Aber ist der acetonfreie Nagellackentferner wirklich so schädlich, wie ihm nachgesagt wird? Wie sieht es beim Entfernen von herkömmlichem Nagellack mit einem Nagellackentferner ohne Aceton aus? Wie gestaltet sich der Umstand bei Acrylnägeln und bei Gelnägeln? Auf welches Lösemittel sollten Sie in diesen Fällen setzen? Diese und weitere Fragen brennen vielen auf der Zunge und werden im nachfolgenden Artikel beantwortet.
Hätten Sie’s gewusst?
Der Nagellackentferner weist Lösemittel auf. Und diese können in erster Linie – ja genau – etwas lösen. Wenn Sie mit dem Sekundenkleber auf den Boden gekleckert haben, stellt dieses Lösemittel eine rasche Hilfe dar, um den Schaden zu begrenzen.
Mit dem Nagellackentferner ohne Aceton können Sie auch Ihren Schuhen einen neuen Glanz verleihen. Tupfen Sie den Nagellackentferner auf die Stellen an Ihrem Schuh und spülen Sie diese anschließend mit Wasser ab. Sie werden sehen, dass die abgenutzte Stelle wieder in neuem Glanz erstrahlen wird.
Der acetonhaltige Entferner
Der Entferner mit Aceton hat in der Kosmetikbranche bereits einen schlechten Ruf. Und dieser macht sich auch im privaten Bereich bemerkbar. Immer mehr Frauen setzen auf acetonfreie Produkte, um den Nagellack zu entfernen.
Aceton ist auch unter dem Namen Propanon bekannt. Wenn Sie sich für ein Produkt entscheiden, sollten Sie einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Manche Hersteller führen nicht mehr Aceton per se an, sondern entscheiden sich für den wohlwollenden Klang von Propanon. Wenn Sie Ihre Nägel schon mal mit einem herkömmlichen Nagellackentferner behandelt haben, kennen Sie den eigentümlichen Geruch, der Ihnen bei der Nagelpflege in die Nase steigt. Keine Sorge: auch, wenn acetonhaltige Flüssigkeiten dafür bekannt sind, dass sie Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen verursachen können, reichen die Mengen bei Ihrer Nagelpflege für diese unangenehmen Nebenwirkungen nicht aus.
Der schlechte Ruf des Acetonentferners begründet auf der Annahme, dass dieser karzinogen ist – also Krebs verursachen oder begünstigen kann. Diese Gerüchte wurden bisher allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Es scheint mehr ein Mythos zu sein, als der Wahrheit zu entsprechen. Und dennoch setzen immer mehr Frauen und Nagelstudios auf die „gesunde Alternative“ und entfernen den Nagellack mit acetonfreiem Entferner.
Das sind Fakten rund um den acetonhaltigen Entferner:
- Aceton ist ein Lösemittel, das sowohl Ihre Fingernägel als auch Ihre Haut austrocknet. Wenn Sie sehr empfindlich sind, kann der Einsatz dieses Produkts zur Brüchigkeit Ihrer Nägel führen.
- Obwohl Aceton sich rasch verflüchtigt, hat er die positive Eigenschaft, dass der Nagellack dennoch einwandfrei entfernt wird.
Nagellackentferner acetonfrei – was bedeutet das?
Da acetonhaltige Entferner in den letzten Jahren von keinem guten Ruf begleitet wurde, setzen Frauen häufiger auf acetonfreie Alternativen. Aber bringen diese die gleiche Effektivität mit sich wie der acetonhaltige Bruder? Oder gibt es Unterschiede zu verzeichnen, die nicht von der Hand zu weisen sind?
- Das Produkt setzt auf zwei Lösemittel: Alkohol und Ethylacetat.
- Ethylacetat kann die Schleimhäute reizen und zu brüchigen Fingernägeln führen.
- Manchmal weist der Nagellackentferner ohne Aceton dennoch Rückstände dieses Lösemittels auf.
- Wenn Sie auf acetonfreie Entferner setzen, müssen Sie den Nagel länger und intensiver reinigen. Diese Produkte lösen den Nagellack schlechter.
Wann auf acetonfrei und wann auf acetonhaltig setzen?
- Wenn Sie Ihren Fingernägeln häufig eine neue Farbe verleihen wollen, sollten Sie auf acetonhaltige Entferner setzen. Die Dauer des Entfernvorgangs verkürzt sich ungemein. Dadurch setzen Sie Ihre Fingernägel und die Haut dem Lösemittel kürzer aus.
- Bringen Sie nur gelegentlich Farbe auf Ihre Fingernägel, reicht der Nagellackentferner ohne Aceton vollkommen aus.
- Bedenken Sie: Trotz aller pflegenden Inhaltsstoffe gibt es keinen Nagellackentferner, der schonend ans Werk geht. Er muss mit einer bestimmten Aggressivität vorgehen, um den Nagellack gänzlich entfernen zu können.
- Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Einsatz des Entferners auf Pflege setzen. Cremen Sie Ihre Hände und die Haut an den Fingernägeln ausgiebig ein.
- Wenn Sie Ihre Gel- und Acrylnägel nicht entfernen wollen, sollten Sie auf acetonfreie Produkte setzen. Acetonhaltige Produkte greifen das Material an.
Warum stellen Lösemittel ein Problem dar?
In jedem Entferner für Nagellack sind Unmengen an Chemikalien enthalten. Das gilt für acetonhaltige Lösungen ebenso wie für den Nagellackentferner ohne Aceton. Das müssen Sie hinnehmen. Ohne diese Chemikalien könnten Sie den Nagellack auf Ihren Fingernägeln kaum oder gar nicht entfernen. Wie immer im Leben macht die Dosis das Gift. Neben Lösemittel finden sich auch Duftstoffe und pflegende Öle in einem Nagellackentferner. Und diese Zusammensetzung fällt auch unter Kritik, wenn der Nagellackentferner ohne Aceton ist. Demnach greifen auch vermeintlich pflegende Entferner stets Ihre Haut und Ihre Fingernägel an.
Wie sieht das bei Acrylnägeln aus?
Wenn Sie sich für Acryl auf Ihren Nägeln entschieden haben, wissen Sie, dass das Entfernen mit einem Nagellackentferner ohne Aceton nicht über die Bühne geht. Sie müssen nicht immer den Weg ins Nagelstudio antreten. Die Acrylnägel können Sie auch auf einfache Art und Weise in Eigenregie entfernen. Wenn Sie keine Lösung mit Aceton zur Hand haben, können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Sie können auf einen acetonhaltigen Entferner zurückgreifen.
- Tauchen Sie ein Wattepad in die Lösung mit Aceton ein.
- Das Wattepad oder die Zellette sollte gut durchtränkt sein, damit sich Ihre Acrylnägel leichter lösen lassen.
- Legen Sie das Wattepad auf Ihre Acrylnägel.
- Warten Sie rund 20 bis 30 Minuten.
- Nach dieser Einwirkzeit sollte sich das Acryl auf Ihren Nägeln zu einer gummiartigen Masse verwandelt haben.
- Nun lässt sich das Acryl mit einem Rosenholzstäbchen problemlos von Ihren Nägeln lösen.
Da das Aceton auf dem Wattepad direkt auf Ihrer Haut aufliegt, sollten Sie nach dem Entfernen der Acrylnägel nicht auf die Pflege achten. Sobald das Acryl entfernt wurde, gönnen Sie Ihrer Nagelhaut eine tiefwirkende Pflege.
Kunstnägel: acetonhaltige oder acetonfreie Entferner – das sollten Sie wissen
Sie tragen Ihre Gelnägel voller Stolz. Aber auch die schönsten Kunstnägel müssen hin und wieder entfernt und erneuert werden. Acetonfreier Entferner hat bei der Lösung der Kunstnägel keine Chance. Wenn Sie sich für Gelnägel entschieden haben, stellt acetonhaltiger Entferner die beste Möglichkeit dar, um sich der Gelnägel entledigen zu können. Tauchen Sie hierfür Ihre Fingernägel in ein Acetonbad. Nach rund 10 bis 15 Minuten können Sie die Kunstnägel mit einem Rosenholzstäbchen seitlich lösen.
Sollten Sie dem Acetonbad kein Vertrauen schenken, können Sie auch auf die Folienmethode umschwenken. Hierfür wickeln Sie Ihre Kunstnägel mit acetongetränkten Wattepads ein und umwickeln diese mit Folie. Nach rund 10 bis 15 Minuten können Sie die Gelnägel lösen.
Acetonfreier Entferner wird Sie bei den Gelnägeln leider nicht weiterbringen. Sollten Sie acetonfrei arbeiten wollen, dann sollten Sie sich in die professionellen Hände einer Nageldesignerin begeben. Die Gelnägel können bedauerlicherweise nur mithilfe einer Fräse oder einer Nagelfeile entfernt werden.
Das Wichtigste zum Schluss
Immer häufiger wird auf den Nagellackentferner ohne Aceton gesetzt. Lassen Sie sich durch die negative Publicity des Acetons aber nicht verunsichern. Verwenden Sie jene Produkte, bei denen Ihnen wohl bei der Handhabung ist. Ob diese acetonhaltig oder acetonfrei sind, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Natürlich sollten Sie nach dem Einsatz des Nagellackentferners nicht auf die richtige Pflege verzichten. Jedes Produkt greift zu einem gewissen Grad Ihren Fingernagel und Ihre Haut an. Diesem Teufelskreis könnten Sie nur entkommen, wenn Sie gänzlich auf den Einsatz von Nagellack, Acryl und Gel verzichten. Aber wollen Sie das?