« SOS-Tipps für Natur- und Kunstnägel »
Jeder kennt es, jeder hasst es: Kaum hat man sich wunderschöne lange Nägel wachsen lassen, ist der geliebte Nagel eingerissen. Dies sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch ziemlich schmerzhaft sein. In der ersten Schrecksekunde glaubt man, dass der eingerissene Fingernagel schweren Herzens gekürzt werden muss. Doch mit Nagelfeile, Teebeutel und Co. können Sie den Nagel vielleicht doch noch retten. Wir erklären, wie.
Wenn Ihr Naturnagel eingerissen ist
1. Sofortiges Feilen:
Wenn ein Nagel eingerissen ist, verwenden Sie eine feine Nagelfeile, um die lose oder scharfe Kante vorsichtig zu glätten. Feilen Sie den Fingernagel mit der Nagelfeile in eine Form, die für Sie angenehm ist und das Einreißen minimiert. Dieser Trick funktioniert allerdings nur, wenn der Naturnagel nicht allzu weit eingerissen ist.
2. Nagelkleber:
Tragen Sie einen Nagelkleber oder einen Nagelhärter auf die gerissene Stelle auf, um den Riss zu stabilisieren. Für exaktes Auftragen können Sie ein Streichholz zu Hilfe nehmen. Lassen Sie den Kleber trocknen und feilen Sie eventuelle überschüssige Stellen mit einer Nagelfeile ab. Hier sollten Sie allerdings nur einen Kleber verwenden, der auch wirklich für das Kleben der Nägel konzipiert ist. Ansonsten könnte Ihre Haut gereizt werden.
4. Nagelverstärkung:
Ein kleines Stück Nagelverstärkung (auch Nagelsilk oder Nagelband genannt) kann über den gerissenen Bereich gelegt und mit transparentem Nagellack versiegelt werden. Dies bietet zusätzliche Stabilität. Diese Verstärker enthalten dünne Fasern, durch die der kaputte Fingernagel etwas Festigkeit erhält.
5. Teebeutel:
Diese Methode wird Sie am Anfang etwas stutzig machen, funktioniert aber erstaunlich gut, wenn Ihr Fingernagel eingerissen ist. Dafür benötigen Sie eine Schere, einen Teebeutel, eine Pinzette und einen klaren Nagellack. Am besten eignet sich hierzu ein Top Coat. Schneiden Sie mit der Schere ein kleines Stück des Teebeutels aus und geben Sie den Top Coat auf den Riss des Naturnagels. Streichen Sie das Ganze mit einem Rosenholzstäbchen glatt. Nun wird das dem Nagelriss angepasste Stück des Teebeutels mit der Pinzette vorsichtig aufgetragen und leicht angedrückt. Sobald der klare Nagellack getrocknet ist, tragen Sie farbigen Lack und eine Schicht Top Coat auf, um den eingerissenen Fingernagel zu kaschieren.
Tipp: Noch besser hält diese Variante mit dem Teebeutel, wenn Sie statt des Klarlacks einen Nagelkleber verwenden. In vielen Drogeriemärkten können Sie außerdem extra für die Nagelreparatur hergestellte Nagelpflaster erwerben.
6. Nagelöl:
Halten Sie Ihre Nägel und Nagelhaut gut gepflegt, indem Sie regelmäßig Nagelöl verwenden. Dies hält sie hydratisiert und verhindert, dass sie spröde werden und einreißen. Dadurch verhindern Sie von vornherein, dass der Fingernagel schneller einreißen wird, und ersparen sich die lästige Nagelreparatur. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie die Nägel immer mit einer feinen Nagelfeile feilen und das immer in dieselbe Richtung. Auch so vermeiden Sie das Einreißen der Nägel.
Was tun, wenn der Kunstnagel eingerissen ist?
- Professionelle Reparatur: Wenn Sie Kunstnägel haben, ist es am besten, ein Nagelstudio aufzusuchen, um den gerissenen Fingernagel professionell zu reparieren. Sie können den Riss mit dem entsprechenden Material (Gel oder Acryl) füllen und glätten. Viele Nagelstudios bieten, je nach Studio, zwei oder drei Wochen „Garantie“ nach der Maniküre an, in denen sie Ihre Kunstnägel kostenlos reparieren.
- Vorübergehende Lösungen: Wenn Sie nicht sofort zu einem professionellen Nagelstudio gehen können, können Sie versuchen, den gerissenen Kunstnagel mit einem dünnen Streifen Klebeband zu stabilisieren und dann mit klarem Nagellack zu versiegeln. Das Klebeband sollte allerdings nicht zu starke Klebkraft haben, da Sie sich sonst beim Entfernen noch mehr verletzen könnten.
- Vermeiden Sie Belastungen: Vermeiden Sie es, den gerissenen Kunstnagel starken Belastungen auszusetzen. Seien Sie vorsichtig beim Öffnen von Dosen, Kratzen oder anderen Tätigkeiten, die den Fingernagel weiter beschädigen könnten.
Eingerissenes Nagelbett
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass Ihr eingerissener Nagel nicht mehr zu retten ist. Meist ist dabei der Fingernagel so weit eingerissen, dass das Nagelbett verletzt ist und blutet. Hierbei sollte natürlich auf Substanzen wie Nagelkleber, Lack und Co. verzichtet werden. Auch Rosenholzstäbchen sollten Sie nicht oder nur ganz vorsichtig nutzen. Das Gute: Solche Verletzungen heilen oft innerhalb weniger Tage ab. Allerdings kann es auch vorkommen, dass sich Ihr Nagelbett entzündet. Dies sollten Sie unbedingt vermeiden, da eine solche Entzündung sehr schmerzhaft sein kann. In solchen Fällen muss man den Fingernagel dann wohl oder übel komplett kürzen, damit man die Wunde optimal versorgen kann.
Schneiden Sie den eingerissenen Fingernagel so kurz wie möglich ab und feilen Sie unregelmäßige Karten ab, damit er nicht noch weiter einreißen kann. Drücken Sie sterile Kompressen auf die eventuell stärker blutende Wunde. Für die Linderung der Schmerzen und die Blutstillung können Sie Ihre Hand auch in ein kaltes Wasserbad geben. Sobald die Wunde nicht mehr blutet, sollten Sie etwas jodhaltige Salbe auftragen. Durch das Jod wird das Infektionsrisiko der Wunde vermindert. Schützen Sie die Wunde mit einem Pflaster. Dieses sollte regelmäßig gewechselt werden. Keine Angst, wenn sich die verletzte Stelle warm anfühlt und pocht. Das ist normal, wenn ein Nagel eingerissen ist.
Sollte die Wunde nach einigen Tagen nicht besser aussehen oder gar schlechter werden und sich andere Symptome einer Entzündung zeigen, wie zum Beispiel Fieber, Schwellungen, Rötungen und Eiter, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Im Normalfall ist ein eingerissener Nagel aber schnell zu reparieren, sogar mit altbewährten Hausmitteln. Probieren Sie es aus – und schon sieht Ihre Maniküre wie neu aus!