« Glitzerverbot für den Umweltschutz »
Sie haben vielleicht schon darüber gelesen – Glitzer wird ab dem 15. Oktober 2023 innerhalb der EU verboten. Das Verbot bezieht sich auf das sogenannte Mikroplastik und soll dem Umweltschutz zugutekommen. Die EU plant ab dem 15. Oktober 2023 ein schrittweises Verbot von Glitter, damit Ozeane und der Planet geschützt werden. Experten sehen keine andere Möglichkeit, als das Mikroplastik Verbot, um Nanoplastik zu reduzieren. Unter Nagelstudios verbreitete sich schnell ein Aufschrei. Wie soll das Nageldesign ohne glitzernde Elemente seine Wirkung entfalten? In diesem Artikel wird dem Mikroplastik Verbot auf den Zahn gefühlt.
Hätten Sie es gewusst?
Die Geschichte des Glitzers ist nicht in Stein gemeißelt. Es gibt allerdings Vermutungen, dass die Anfänge des Glitters bis 1934 in Jersey zurückreichen. Angeblich hat Henry Ruschmann die ersten Versuche mit Glitterpuder gewagt. Seither hat sich bei der Herstellung von Glitzer einiges getan. Auf große Bögen aus Kunststoff wird eine Schicht Aluminium oder ein anderes schillerndes Material aufgetragen. Mit einer finalen Schicht Titandioxid wird dem Glitter die Farbigkeit verliehen. Beim Zuschneiden des Glitters achtet man darauf, dass die zweidimensionalen Formen so gewählt werden, dass möglichst wenig Material verschwendet wird.
Was ist Nanoplastik und was hat es mit dem Mikroplastik Verbot auf sich?
Nanoplastik sind kleine Partikel, die in Reinigungsmitteln und auch in Kosmetika vorkommen. Hierbei handelt es sich um Partikel, die kleiner als 0,5 Millimeter sind, weswegen auch von Nanoplastik die Rede ist. Das Hauptproblem bei dieser Größe besteht darin, dass das Mikroplastik von herkömmlichen Filtern nicht zurückgehalten wird. So wird das Nanoplastik in die Ozeane geschwemmt und richtet in der Fischwelt einen massiven Schaden an. Mikroplastik wird oftmals unbewusst mit Spülwasser in die Kanalisation geschwemmt. Es gibt bereits Filter in Kläranlagen, die auch Abwasser von Mikroplastik mit einer Größe von 0,5 Millimeter befreien. Allerdings sammelt sich Mikroplastik im Klärschlamm, der als Dünger verwendet wird. Das Mikroplastik Verbot zielt demnach darauf ab, dass diese Partikel weder an Ozeane noch an die Umwelt abgegeben werden.
Das Mikroplastik Verbot der EU hat im Sinn, dass die Umwelt und die Gesundheit der Menschen nachhaltig geschützt werden. Mit dem Mikroplastik Verbot kann bereits eine unmittelbar positive Auswirkung auf die Umwelt erzielt werden. Das Mikroplastik Verbot impliziert demnach ein bewusstes Konsumverhalten, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Warum wird es das Glitzerverbot geben?
Kunststoffe oder Polymere, die unter einer Größe von 0,5 Millimeter liegen, bergen sowohl ein Risiko für die Umwelt, für die Tierwelt als auch für den Menschen. Dieses Mikroplastik wird aufgrund der geringen Größe auch als Nanoplastik bezeichnet. Das Mikroplastikverbot wurde deswegen eingeführt, da Nanoplastik biologisch nicht abbaubar und nicht löslich ist. Auch in Jahrhunderten wird Nanoplastik immer noch auf unserem Planeten zu finden sein.
Die Glitter Nailart strömt mit dem Abwasser in die Meere dieser Welt. Deutschland produziert im Jahr rund 300.000 Tonnen Mikroplastik, das sich dann auf dem ganzen Planeten verteilt. In den Ozeanen setzt sich das Glitterpuder an der Oberfläche ab und kann Umweltgifte abgeben, die der Fischwelt einen massiven Schaden zufügen. Einige Partikel enthalten toxische Inhaltsstoffe, die mithilfe des Abwassers ebenfalls in die Ozeane gelangen. Fische, Muscheln und andere Tiere nehmen das Glitterpuder auf, weswegen dieses wiederum in die Nahrungskette des Menschen gelangt.
Das Verbot von Nanoplastik hat ein großes Ziel. Immerhin kann sich Mikroplastik im Organismus ansammeln. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Mikroplastik bereits im Herzgewebe, in der Plazenta und in den Blutgefäßen des Menschen zu finden ist. Tiere sterben aufgrund von Vergiftungen, Entzündungen und inneren Verletzungen. Das Verbot von Nanoplastik ist besonders eilig und auf jeden Fall eine gute Entscheidung der EU. Bereits 2018 wurde das Mikroplastikverbot diskutiert. Niemand hätte sich gedacht, dass nach dieser langen Wartezeit für den Umweltschutz im Sommer eine Entscheidung getroffen wird, die kurzfristig, aber unerlässlich ist.
Was bringt das Glitzerverbot der EU?
Das Verbot von Glitterpuder nimmt ein schwerwiegendes Problem für die Gesundheit von Menschen und Tiere in den Blick. Glitzer, der kleiner als 0,5 Millimeter ist, darf ab dem 15.10.2023 nicht mehr produziert werden. Lagerbestände werden allerdings nicht verworfen. Das hätte auch keinen Sinn. Immerhin würde das Verwerfen der Lagerbestände zu einer enormen Ansammlung von Müll führen.
Wenn Sie Ihr Nageldesign mit Glitterpuder unter 0,5 Millimeter auch weiterhin aufpeppen wollen, sollten Sie sich den Abverkäufen der Hersteller widmen. Natürlich dürfen und können Sie sich einen Bestand mit Glitzer anlegen. Bitte kaufen Sie Glitter nicht im Ausland wie beispielsweise China. Auch beim Zoll wird es bei diesen Produkten zukünftig strengere Kontrollen geben. Sie gehen damit nicht nur das Risiko einer Strafe ein, sondern handeln auch gegen den Umweltschutz. Verwenden Sie für Ihr Nageldesign vorzugsweise glitzernde Elemente, die größer als 0,5 Millimeter sind und greifen Sie der Umwelt unter die Arme.
In diesen Kosmetika kommt Mikroplastik vor
Das Nanoplastikverbot betrifft aber nicht nur die Nailart. Auch Kosmetika sind weitgehend von diesem Verbot betroffen. Viele Hersteller setzen Nanoplastik ein, da Kosmetika damit bestimmte Eigenschaften aufweisen. Anbei ein kleiner Überblick, in welchen Kosmetika Nanoplastik zu finden ist:
- Shampoos
- Peelings
- Seifen
- Cremen
- Lotion
- Duschgele
- Kaugummis
Was geschieht mit dem vorhandenen Glitzer?
Sie werden sich mit Sicherheit fragen, ob Sie die bereits gekauften Produkte wegwerfen müssen, doch keine Sorge! Das neue Gesetz sieht vor, dass diese Produkte schrittweise aus dem Verkauf genommen werden. Das bedeutet, dass Glitzer innerhalb der EU nicht mehr produziert und auch nicht importiert wird. Hierbei handelt es sich allerdings um glitzernde Elemente, die unter den genannten 0,5 Millimetern liegen. Wenn Sie bei Ihrer Nailart Glitter wählen, der größer als 0,5 Millimeter ist, müssen Sie nichts befürchten. Dann wird Ihr Nageldesign auch in Zukunft in vollem Glanz erstrahlen.
Gibt es Alternativen für Glitzer?
Sie müssen künftig bei Ihrem Nageldesign nicht vollständig auf Glitzer verzichten, auch wenn es ein Verbot seitens der EU gibt. Es gibt bereits einige Marken, die eine Alternative für das Glitzerverbot entwickelt haben. Sogenannte Bio-Glitzer-Produkte können Ihrem Nageldesign das gewisse Etwas verleihen. Hierbei handelt es sich um Glitter, der auf nachwachsenden, pflanzlichen Materialien basiert und einen wunderbaren Glanz mit sich bringt.
Cellulose, die aus Eukalyptusbäumen gewonnen wird, stellt ebenfalls eine natürliche Alternative für das Glitzerverbot dar. Allerdings sollten Sie beim Kauf der Glitzer-Produkte genau auf die Herstellung achten. Nicht immer ist Bio drin, wenn Bio draufsteht. Manchmal sind biobasierte Produkte nicht biologisch abbaubar. Informieren Sie sich deswegen beim Kauf Ihrer Alternativen zum Glitter.
Das Wichtigste zum Schluss
Das Glitzerverbot hat im ersten Moment in der Kosmetikbranche und in der Welt des Nageldesigns zu einem lauten Aufschrei geführt. Erschreckend war in erster Linie die rasche Umsetzung des neuen Gesetzes. Wird ein Blick auf die Problematik geworfen, die mit Nanoplastik einhergeht, kann das neue Gesetz nicht schnell genug in Kraft treten. Keine Sorge, Sie werden Ihr Nageldesign auch in Zukunft noch mit Glitzer verschönern können. Setzen Sie hierfür lediglich auf Glitter mit einer Größe über 0,5 Millimeter oder kaufen Sie biologisch abbaubaren Glitzer.