Das sollten Sie beim Nagellack in der Schwangerschaft unbedingt beachten

Die Schwangerschaft ist eine wunderbare Zeit. Werdende Mütter spüren jeden Tag ihr Kind in sich heranwachsen und die Bindung stärkt sich. Der große Tag der Geburt wird sehnlichst erwartet. Und trotz allem gibt es neun Monate, in denen Mütter dennoch gepflegt durch den Alltag kommen wollen. Pflegeprodukte werden aufgrund ihrer Inhaltsstoffe immer wieder infrage gestellt. Und auch bei der Maniküre wird keine Ausnahme gemacht. Darf Nagellack in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen? Dürfen Gelnägel gemacht werden? Worauf sollten werdende Mütter bei der Nagelpflege achten? Was sollte beim Nagellackentferner beachtet werden? Diese und weitere Fragen nimmt der nachfolgende Artikel in den Blick.

Wissenswertes aus der Welt der Maniküre

Der Nagellack ist keine Erfindung der Neuzeit. Die Geburtsstunde geht auf die 1930er Jahre zurück. Eigentlich fing alles in der Automobilbranche an. Der verwendete Lack sollte schon bald seinen Weg auf den Nagel der Frau finden. Die Fingernägel wurden ab dem 19. Jahrhundert bereits mit Scheren und Feilen manikürt. Gefärbt wurde zu jener Zeit allerdings nur mit Öl. Der Anblick dieser Nägel war demnach gewöhnungsbedürftig. Die Farbtechnologie für Nagellacke wurde von den Brüdern Revson eigentlich aus der Automobilbranche übernommen. Gemeinsam mit dem Chemiker Lachmann wurde 1932 der erste Nagellack entwickelt.

Diese Probleme können während der Schwangerschaft bei Ihren Nägeln auftreten

Während man schwanger ist, stehen die Hormone Kopf. Dieser Umstand macht sich nicht nur bei Ihrem Gemüt, sondern auch beim Hautbild, bei den Haaren und bei Ihren Nägeln bemerkbar. Während der Schwangerschaft kann es zu brüchigen und dünnen Fingernägeln kommen. Das ist der Grund, weswegen viele werdende Mütter oft auf kurze Fingernägel setzen. Wenn Sie nicht auf gepflegte und lange Fingernägel verzichten wollen, können Sie auf Nagellack setzen. Auch Modellagen finden immer wieder hohen Anklang bei schwangeren Frauen. Bei beiden Optionen sollten Sie allerdings einiges beachten.

Ist der Nagellack in der Schwangerschaft für das Ungeborene schädlich?

Selbst, wenn durch das Lackieren der Nägel Stoffe nachweislich in Ihren Körper gelangen, gibt es bisher keine Studien, die belegen, dass dies Auswirkungen auf Ihr ungeborenes Baby haben könnte. Allerdings können die Dämpfe, die beim Nageldesign entstehen, schädlich sein. Deswegen sollten Sie während der Schwangerschaft auf das Nageldesign in geschlossenen Räumen weitgehend verzichten. Da sich das Nageldesign unter freiem Himmel schwer bewerkstelligen lässt, sollten Sie nicht vergessen, das Fenster geöffnet zu lassen. Dies gilt auch beim Einsatz von Nagellackentferner.

Was sollten Sie in der Schwangerschaft beim Verwenden von Nagellack beachten?

Die Beauty-Industrie hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Schwangere Frauen können durchatmen und den Fingernagel weiterhin lackieren. Allerdings sollten schwangere Frauen weitgehend auf Shellac verzichten. Um diesen von einem Nagel entfernen zu können, braucht es Aceton. Der acetonhaltige Nagellackentferner bringt mit sich, dass der geschädigte Nagel aufgrund der Hormonumstellung zusätzlich beansprucht wird.

Der Nagellack in der Schwangerschaft stellt bis auf kleine Einschränkungen kein Problem dar. Lediglich beim Nagellackentferner sollten Sie auf Produkte setzen, die kein Aceton aufweisen.

Welche Inhaltsstoffe sollten Sie vermeiden?

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie auf Lack ohne bedenkliche Inhaltsstoffe setzen. Der vegane Lack erfreut sich in den letzten Jahren bei schwangeren Frauen größter Beliebtheit. Es reicht allerdings, wenn Sie beim Nagellack auf nachfolgende Inhaltsstoffe achten:

• Formaldehyd
• Kolofonium
• Formaldehyd-Harze
• Campher
• Toluol
• Phthalate
• Xylol

Gelnägel während der Schwangerschaft?

Viele schwangere Frauen leiden an brüchigen Nägeln. Um diesem Manko entgegenwirken zu können, entscheiden sie sich oftmals für Modellagen. Hier scheiden sich die Geister. Obwohl es zahlreiche Produkte auf dem Markt gibt, die wenige oder keine gesundheitsbedenklichen Inhaltsstoffe aufweisen, lässt sich keine eindeutige Aussage treffen. Gelnägel benötigen zudem UV-A-Licht. Und dieses wird in Abhängigkeit der Einsatzdauer als krebserregend eingestuft. Grundsätzlich wird von Gelnägeln während der Schwangerschaft abgeraten.

Neben den Inhaltsstoffen und dem UV-A-Licht spielt auch die Nagelgesundheit eine tragende Rolle. Viren und Bakterien können sich unter der Gelschicht ansiedeln und die Nagelgesundheit beeinflussen. Pilze und bakterielle Erkrankungen können mit Gelnägeln einhergehen und nicht nur die Nagelgesundheit, sondern auch den Allgemeinzustand der schwangeren Frau beeinflussen.

Obwohl die Modellage und das außergewöhnliche Nageldesign zu einem Hingucker werden, sollten schwangere Frauen vor der Geburt weitgehend darauf verzichten. Es handelt sich lediglich um neun Monate, in denen das Nageldesign schlicht gehalten werden sollte.

Darauf sollten Sie in der Schwangerschaft bei einem Nagelstudio achten

Wenn Sie Ihre Fingernägel während der Schwangerschaft nicht im Alleingang pflegen wollen, können Sie sich auch in einem Nagelstudio verwöhnen lassen. Bevor Sie sich für das Nageldesign entscheiden, sollten Sie einen prüfenden Blick auf das Nagelstudio werfen, denn es ist Vorsicht geboten.

• Achten Sie darauf, dass im Nagelstudio das Fenster geöffnet werden kann. So können die Dämpfe, die während des Nageldesigns entstehen, sofort abziehen.
• Der Tisch sollte zudem mit einer Staubabsaugung versehen sein. Diese sollte während Ihres Besuchs aktiv sein. Dämpfe und Staub, die auch bei der herkömmlichen Maniküre entstehen, werden abgesaugt. Sie atmen diese nicht ein.
• Achten Sie immer auf die hygienischen Standards in einem Nagelstudio.
• Informieren Sie die Mitarbeiterin darüber, dass Sie schwanger sind. So können Sie entsprechend beraten werden.

Was sollten Sie beachten, wenn die Geburt Ihres Kindes näher rückt?

Der Nagellack in der Schwangerschaft stellt kein Problem dar. Aber wie sieht es vor der Geburt aus? Was sollten Sie vor diesem großen Tag beachten, wenn es um Ihren Fingernagel geht?

Die meisten Hebammen und Ärzte raten von lackierten Fingernägeln während der Geburt ab. Nagellacke haben unterschiedliche Eigenschaften. Es kann sein, dass die Sauerstoffsättigung aufgrund des lackierten Nagels nicht oder fehlerhaft gemessen wird. Außerdem setzen zahlreiche Hebammen und Ärzte neben der Messung der Sauerstoffsättigung auf die Nagelprobe. Das Nagelbett wird gedrückt, bis sich die darunterliegende Haut weiß färbt. Zeigt sich nach rund zwei Sekunden wieder eine leicht rosa Färbung, spricht dies für eine gute Durchblutung. Die Nagelprobe kann nicht durchgeführt werden, wenn Ihr Nagel lackiert wurde.

So bringen Sie Ihre Fingernägel nach der Geburt wieder in Schwung – schlichte Designs für DIY

Wenn das Baby auf der Welt ist, setzen die meisten Mütter auf kurze Nägel. Diese sind alltagstauglich und mindern das Verletzungsrisiko bei Ihrem Kind. Aber auch Mütter müssen nicht auf das Nageldesign verzichten.

Schlichte Farben und einfache Designs sind auch für Mütter möglich. Binnen weniger Minuten tragen Sie die Nude-Töne, die Rosa-Töne oder die erdigen Töne auf Ihre kurzen Nägel auf. Auch, wenn Sie stillen, gibt es beim Nagellack keine Einschränkungen. Mit kleinen Tattoos und Stickern können Sie auch den kurzen Nagel zu einem Blickfang machen.

Das Wichtigste zum Schluss

Die Schwangerschaft ist eine eindrucksvolle und erlebnisreiche Zeit, die allerdings auch mit Ängsten einhergeht. Werdende Mütter haben Bedenken, wenn es um den Einsatz von Pflege- und Kosmetikprodukten geht. Die Nagelpflege stellt hier keine Ausnahme dar. Sie können aber durchatmen: Lackieren mit Nagellack ist möglich. Setzen Sie allerdings auf Nagellackentferner ohne Aceton. Obwohl Ihre Nägel aufgrund der hormonellen Umstellung brüchig sind, sollten Sie auf Gelnägel verzichten. Der schlichten Nailart vor und nach der Geburt steht trotz allem nichts im Wege.