Acrylnägel selber machen

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Sie wollen Acrylnägel, aber der Weg ins Nagelstudio ist Ihnen zu mühsam? Es gibt gute Nachrichten. Denn mit etwas Geschick und Fingerspitzengefühl können Sie sich die Kunstnägel aus Acryl auch selbst machen. Doch welches Zubehör brauchen Sie für diese Nailart? Wie lange halten Acrylnägel? Und worauf sollten Sie beim Vorgehen achten? Diese und weitere Fragen nimmt der nachfolgende Artikel in den Blick. Wenn Sie daran denken, sich die Acrylnägel selber zu machen, sollten Sie sich die nachfolgenden Zeilen nicht durch die Finger gehen lassen.

So ein Zufall

Die Acrylnägel, die heute mit jeder erdenklichen Nailart verziert werden können, wurden zufällig entdeckt. Der Zahnarzt Dr. Slack geht mit seiner Entdeckung in die Geschichte der Nagelkunst ein. Er verletzte sich den Fingernagel bei der Arbeit. Er kam auf die Idee, dass er sich die unangenehme Verletzung selbst saniert. Slack legte eine Alufolie auf den Nagel und bildete hiermit die Grundlage für eine Modellage. Mit zahntechnischem Acryl formte er den Fingernagel nach. Der Fingernagel heilte aus und Dr. Slack begann sich intensiver mit der Materie zu befassen. Am 18.05.1955 reichte er das Patent ein. Dies war die Geburtsstunde der Acrylnägel, die heute Frauen auf der ganzen Welt begeistern.

Dieses Zubehör darf nicht fehlen

Wenn Sie in Betracht ziehen, dass Sie Ihre Acrylnägel selber machen, können Sie auf ein sogenanntes Acryl Starter Set zurückgreifen. Dieses umfasst alles, was es für das Nageldesign aus Acryl braucht. Natürlich können Sie die einzelnen Materialien auch kaufen. Beachten Sie, dass Sie vor Beginn folgende Utensilien haben:

• Nagelspitzen aus Acryl
• Nagelkleber
• Nagelknipser und Nagelfeile, die für Acryl geeignet sind
• Acrylpulver und Acryl-Liquid
• Acrylschale
• Acrylpinsel

Bevor Sie an Ihrer Hand mit dem Gemisch aus Acrylpulver und Acryl-Liquid loslegen, sollten Sie den einen oder anderen Nagel an einer Übungshand probieren. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas lachhaft. Aber Sie werden sehen, dass es durchaus etwas Übung braucht, um mit dem Acrylpulver und dem Acrylgel umzugehen.

Die richtige Vorbereitung ist das A und O

Damit das Acrylmaterial auf Ihren Fingernägeln hält, braucht es die richtige Vorbereitung. Hier sollten Sie akribisch vorgehen. Je besser die Nägel vorbereitet werden, desto länger werden Sie Ihre Freude an den Kunstnägeln haben.

1. Reinigen Sie die Naturnägel mit einem Nagel Cleaner.
2. Kürzen Sie Ihre Naturnägel auf die gleiche Länge. Dies gelingt am besten mit dem Nagelknipser. Lassen Sie den Naturnagel ein paar Millimeter über die Fingerkuppe ragen, damit die Tips einen guten Halt haben.
3. Polieren Sie den Naturnagel mit einer weichen Feile. Auf blanken Oberflächen haftet das Acrylmaterial besonders gut.
4. Schieben Sie nach einem Wasserbad Ihre Nagelhaut mit einem Rosenholzstäbchen zurück.
5. Mit dem Nagelprimer entfernen Sie die letzten Fettrückstände auf Ihrem Naturnagel und bereiten diesen perfekt auf das Acryl vor.

Tragen Sie das Acrylgel richtig auf

Nun geht es an die Feinarbeit. Hierfür brauchen Sie Geduld und ein gutes Auge.

1. Kürzen Sie die Nägel so, dass diese perfekt unter die Tips passen.
2. Geben Sie einen kleinen Tupfer Kleber auf den Tip und drücken Sie diesen fest auf Ihren Naturnagel. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei jedem Fingernagel.
3. Kürzen Sie alle zehn Tips auf die gewünschte Länge.
4. Mischen Sie das Acrylgel an. Hierfür geben Sie etwas Acryl-Liquid mit dem Acrylpulver in eine Schale. Das Acrylgel erzeugt Dämpfe. Achten Sie auf einen gut belüfteten Raum.
5. Mit dem Acrylpinsel tragen Sie das Acrylgel auf die Tips auf. Pressen Sie den Pinsel vor dem Auftragen aus, damit keine Blasen entstehen.
6. Tragen Sie das Acrylgel gleichmäßig auf dem Tip auf, sodass keine Übergänge zu sehen sind.
7. Bringen Sie eine zweite Acrylschicht auf. Hier sollten Sie sich vorsichtig der Nagelhaut nähern.
8. Lassen Sie das Acrylgel austrocknen. Sie brauchen beim Acrylpulver kein UV-Gerät, da diese Masse von selbst aushärtet. Dieser Vorgang sollte rund zehn Minuten dauern.
9. Nach dem Aushärten kürzen Sie die Spitzen auf die gewünschte Länge.
10. Nun können Sie mit der Nailart loslegen. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Die wichtigsten Fakten zum Acrylnägel selber machen

• Vergessen Sie nicht den Primer. Ohne diesen haftet das Acryl nicht auf Ihrem Nagel.
• Wenn Sie mit reinem Acrylgel arbeiten, müssen Sie ein UV-Gerät verwenden.
• Acrylpulver härtet an der Luft aus. Hier müssen Sie nicht unbedingt ein UV-Gerät einsetzen. Das Material härtet bereits nach 20 Sekunden aus.
• Wenn Sie Anfängerin sind, sollten Sie mit Acrylgel arbeiten. Dieses lässt sich auf Ihrem Nagel leichter modellieren. Acrylgel bietet Ihnen den großen Vorteil, dass es nicht zu schnell austrocknet.
• Für den Einsatz von Acrylpulver benötigen Sie etwas Acryl-Liquid, damit sich dieses makellos auf Ihrem Nagel auftragen lässt.
• Mit Acryl-Liquid wird das Acrylpulver zu Acrylgel.

               

Mit diesen Kosten müssen Sie beim Acrylnägel selber machen rechnen

Kunstnägel haben zwar ihren Preis. Dafür haben Sie mit der Nailart aber auch lange Zeit Ihre helle Freude. Prinzipiell müssen Sie davon ausgehen, dass Sie für das Starter Set rund 50 Euro bezahlen. Im Starter Set befinden sich alle wichtigen Utensilien, die Sie für das Acrylnägel selber machen brauchen. Der Vorteil beim Starter Set: Sie müssen Produkte nur nachkaufen, was den Geldbeutel weitaus weniger belastet als ein neues Starter Set.

Wie lange halten Acrylnägel?

Wenn Sie dachten, dass diese Nailart mit hohen Kosten Hand in Hand geht, können Sie nun durchatmen. Nicht immer muss alles teuer sein, nur weil es Beständigkeit hat. Und dieser Umstand trifft auch auf Nägel aus Acryl zu. Wenn diese gut und säuberlich gemacht werden, haben Sie rund drei bis vier Wochen Ihre Freude an diesem Kunstwerk. In erster Linie geht es nur darum, dass die Nägel wieder aufgefüllt werden, damit der „Nachwuchs“ nicht zu sehen ist.

Sie haben brüchige Fingernägel?

Wenn Sie an brüchigen Nägeln leiden, kann das Acrylmaterial eine gute Alternative sein. Sollten Ihre Nägel allerdings splittern und dünn sein, lassen Sie das Acrylmaterial bitte sein. Durch das Abfeilen und die säurehaltige Grundierung wird Ihr Nagel noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Bevor Sie sich für Kunstnägel entscheiden, sollten Sie den Dermatologen Ihres Vertrauens einen Blick auf Ihre brüchigen Nägel werfen lassen.

Vorteile von Acrylgelen

Sie wollen Acrylnägel selber machen? Kein Problem. Diese Kunstnägel bringen zahlreiche Vorteile mit sich, die nicht von der Hand zu weisen sind:

• Im Gegensatz zu Gelnägeln sind Acrylnägel weitaus widerstandsfähiger.
• Das Acrylmaterial lässt sich mit Aceton lösen.
• Wenn Sie brüchige Nägel haben, können Acrylnägel eine Lösung für Sie sein.
• Die Verlängerung Ihres Nagels hält besser als bei Nagelgel.
• Sie haben eine Vielfalt an Nailart zur Auswahl.

Nachteile von Acrylgelen

Wie immer im Leben gibt es auch bei den besten Produkten stets Nachteile zu verzeichnen. Dieser Umstand lässt sich auch bei Acrylnägeln nicht ausschließen.

• Aceton bringt eine unangenehme Geruchswelle mit sich.
• Das Auftragen bedarf Übung. In Eigenregie werden Sie beim Acrylnägel selber machen zu Beginn Ihre Probleme haben. Aber: Übung macht den Meister.
• Durch das Abfeilen des Materials kann Ihr Nagel beschädigt werden.

Das Wichtigste im Überblick

Sie wollen Ihre Acrylnägel selbst machen? Mit dem richtigen Equipment und einer ruhigen Hand sollte das kein Problem sein. Es ist bei den Acrylnägeln zwar noch kein Meister vom Himmel gefallen. Haben Sie etwas Geduld und Nachsicht mit sich selbst. Sie werden sehen, dass mit etwas Übung auch Sie zu einer Nailartkünstlerin in den eigenen vier Wänden werden können.